Familientherapie

Mitunter gerät das familiäre Gleichgewicht durch Ereignisse oder Situationen innerhalb oder außerhalb der Familie „aus den Fugen“. Dann ist vieles nicht mehr so normal wie es vorher lange Zeit war. Eine Aufgabe der Familientherapie ist es, innerhalb der Familie wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Sämtliche Ansätze der Familientherapie haben als Ziel, einerseits die Familie als Ganzes zu fördern und andererseits gleichzeitig einen hohen Grad an Individuation für jedes einzelne Familienmitglied zu gewährleisten.

Deshalb kann eine Familientherapie Sie und Ihre Familie bei der Lösung neuer Lebensaufgaben unterstützen.

Beispielsweise

  • bei der Gestaltung Ihrer Partnerschaft und Elternschaft
  • im Umgang mit Trennung bzw. Scheidung
  • wenn sich die Kinder von den Eltern ablösen
  • bei der Bildung von „Patchworkfamilien“ (mit Kindern aus unterschiedlichen Herkunftsfamilien)
  • bei der Bildung von Einelternfamilien (allein erziehende Mutter, allein erziehender Vater) 
  • beim Tod eines Elternteils oder eines Familienangehörigen
  • Verlust von materiellen Werten (Haus, Firma, etc.)

Wo die Bemühungen um einen Einzelnen bislang ohne Wirkung geblieben sind, ist oftmals die Familientherapie erfolgreich.

Mitunter können Lösungen für persönliche Schwierigkeiten nur vor dem Hintergrund der familiären Beziehungen und/oder Paarbeziehungen gefunden werden, weil viele Lebensprobleme, Verhaltensauffälligkeiten oder psychosomatische Beschwerden nicht ohne die Betrachtung der Gesamtheit aller Beziehungen zu verstehen sind.


Gibt es einen  „richtigen Zeitpunkt“ für eine Familientherapie?

Spätestens dann, wenn sich ein Partner (oder beide) Sorgen machen um die Partnerschaft, die Familie oder einzelne Familienmitglieder, ist eine Familientherapie angezeigt.

Folgende Auffälligkeiten (Symptome) können z.B. beobachtet werden:

  • es finden kaum noch Gespräche zwischen den Partner oder den Familienmitgliedern statt
  • Gespräche führen verstärkt nur zur Anklage, zum Vorwurf oder zu zerstörerischem Verhalten (Gespräche verlaufen chaotisch)
  • die Konflikte mit dem Partner, den Kindern, den eigenen Eltern bleiben ungelöst (teilweise geht man Konflikten ganz aus dem Weg, nur um „Ruhe“ zu haben)
  • alle Familienmitglieder zeigen resignierende Verhaltensmuster
  • die Konflikte der Kinder, der Jugendlichen mit den Eltern bleiben ungelöst (die Kinder werden nur noch materiell versorgt, verkümmern aber emotional)
  • die Eltern fühlen sich überfordert, sind nur noch selten „Herr der Lage“ (und überlassen in ihrer Hoffnungslosigkeit ihren Kindern sich selbst)
  • die Eltern resignieren ihren Kindern gegenüber
  • sexuelle Probleme in der Partnerschaft werden ignoriert, verleumdet oder verdrängt
  • die Eltern oder der allein erziehende Elternteil ist hoffnungslos überlastet; Symptome wie Arbeitsstörungen, Depressionen, Ängste etc. führen zu weiteren Belastungen)
  •  bei einzelnen Familienmitgliedern machen sich psychosomatische Beschwerden wie Kopf- oder Magenschmerzen, Schlafstörungen etc. bemerkbar
  • die Kinder sind entweder aggressiv oder ängstlich, erscheinen lustlos, sind kaum zu erfreuen, werden immer stärker nicht motivierbar
  • die Kinder zeigen Probleme (Verhaltensauffälligkeiten) im Kindergarten, in der Schule oder während der Freizeit, die sie mit den Eltern nicht stressfrei und konfliktfrei bewältigen können
  • die Kinder zeigen vielfach auch schon körperlich-seelische Reaktionen: leiden unter Essstörungen (Unter- oder Übergewicht), Bettnässen, Stottern, Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten. Konzentrationsschwierigkeiten

Durch eine Familientherapie werden brachliegende Ressourcen der Familie genutzt. Das „System Familie“ gelangt wieder in Balance, ohne das Familienmitglieder in ihren individuellen Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt werden.

  Praxis für Familientherapie